Armin Briatta Grüne Augen Archiv

Grüne Augen

Portrai-Foto Theräs Reich vor grüner Wand in Berlin-Kreuzberg

Theräs 1984 in Kreuzberg

„Nachdem sie mir in der Mauerstadt dreimal über den Weg gelaufen war mit ihren großen, traurigen Augen, getraute ich mich endlich, sie um ein Treffen zu bitten.

Zwölf Stunden später öffnete sie mir die Tür, etwas müde und vielleicht auch verlegen, aber strahlend.“

So beginnt die Erzählung einer kurzen Begegnung im trüben Februar 1984:

Im heißen Sommer 1986 druckte ich in der Fachhochschule Darmstadt. Bleisatz. Herr Puttnies hatte mir gezeigt, worauf es beim Schreiben ankommt, Herr Herd, wie man Farben mischt und die Maschinen bedient.

Abends belichtete ich Dias auf Cibachrome im Badezimmer der WG.

So entstand Grüne Augen – die Geschichte von zwölf schönen Mädchen: Zwölf bedruckte Blätter Büttenpapier, illustriert von je einem farbigen Portrait, das Ganze eingelegt in eine Leinenkassette. Auflage: zwölf Stück.

Waren es Yvonnes Augen, die ich im Sinn hatte? Ich weiß es nicht mehr:

Manche Erinnerung ist verblasst wie die an den Kuss der Marie A. in Bert Brechts Gedicht. Die Farben der Cibachromes jedoch leuchten wie vor über 30 Jahren – und ein paar der nummerierten Kassetten sind noch zu haben.